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Presseartikel

20.09.2011

Denkmalstatus soll Abriss von Berufsschule stoppen

Investor plant stattdessen neue Wohnungen.

Greifswald (OZ) - Geht es nach dem Kunsthistoriker Prof. Bernfried Lichtnau, dann muss zumindest ein Teil der früheren Berufsschule des Autobahnbau-kombinates an der Beimlerstraße erhalten werden. Er hat einen Antrag auf Unterschutzstellung als Denkmal gestellt. "Ich bin ziemlich sicher, dass es sich bei dem Gebäude an der Katschstraße um das frühere Ledigenwohnheim des Infantriebataillons handelt", begründet er. Im Zuge der Aufrüstung Nazideutschlands avancierte Greifswald zum wichtigen Militärstandort. Damals entstanden unter anderem die Kasernen and der heutigen Beimlerstraße und das Casino, das heute noch von der Beruflichen Schule genutzt wird. Wo sich das Ledigenwohnheim befand, war bisher nicht bekannt. Zum Beleg für seine These nennt Lichtnau Merkmale wie Gauben, den großen Speisesaal und die Fenster sowie die Bauqualität. "Man muss natürlich vorsichtig sein, wenn man die NS-Architektur lobt", räumt Lichtnau ein. "Aber nimmt man die Umgebungsbauten hinzu, handelt es sich um ein überzeugendes Ensemble." Zu DDR-Zeiten nutzte die Berufsschule des Volkseigenen Betriebs Straßenbau und dann des Autobahnbaukombinates das seit Jahren leer stehende Gebäude und den Neuban an der Uhlandstraße. Jetzt planen Investoren den Abriss und den Neubau von über 70 Wohnungen im nächsten Jahr. Dabei kann es nach derzeitigem Stand auch bleiben. Wie Bausenator Jörg Hochheim (CDU) in Abstimmung mit der städtischen Denkmalbehörde informierte, sind "keine ausreichenden Tatsachen bekannt, die auf eine Denkmaleigenschaft hinweisen oder eine solche belegen".

 
Quelle: Ostsee Zeitung Lokalnachrichten Greifswald 20.09.2011 - eob

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